Neue Wege für Wertschöpfung und Innovation im Revier

Die Bundesregierung hat bereits im Jahr 2016 den Klimaschutzplan 2050 (KSP) beschlossen, der eine Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen um 85% vorsieht. Dies ist nur mit dem Ausstieg aus der Verstromung des Energieträgers Kohle möglich. Dieser wurde im Jahr 2020 in Form des Kohleausstiegsgesetz durch den deutschen Bundestag beschlossen. Gleichzeitig wurde das Strukturstärkungsgesetz verabschiedet, das Finanzhilfen für Investitionen in den betroffenen Kohleregionen zur Bewältigung des durch den Kohleausstieg induzierten Strukturwandels vorsieht. 

Perspektiven für die Zeit nach der Braunkohle entwickeln

Um dem sich abzeichnenden  Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier proaktiv zu begegnen und neue Wachstums- und Beschäftigungsperspektiven für die Zeit nach der Braunkohle zu schaffen, initiierte die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland ab 2017 bereits einen entsprechenden Strategieprozess. 

Ab Herbst 2018 wurden im  Projekt „Innovationsregion Mitteldeutschland“ gemeinsam mit den Landkreisen Altenburger Land, Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Leipzig, Mansfeld-Südharz, Nordsachsen und Saalekreis sowie den Städten Halle (Saale) und Leipzig neue Strategien und Projekte für den Strukturwandel in der Region entwickelt. Die wissenschaftlich-empirische Basis bilden insgesamt 22 Bedarfsuntersuchungen, Machbarkeitsanalysen und regionalwirtschaftliche Studien. 

Die Ergebnisse des Strategieprozesses im Überblick

Die Ergebnisse aller GRW-Studien, der zusammenführenden Aktionspläne und den REVIERKOMPASS finden Sie hier.

Gemeinsame Strukturwandel-Strategie der Region

Die Strategieentwicklung fand in fünf Handlungsfeldern statt und wurde durch einen Beteiligungsprozess in allen neun Gebietskörperschaften flankiert. Er mündete im Sommer 2022  entsprechend in fünf Aktionsplänen und einem zentralen Strategiepapier, dem REVIERKOMPASS.

An dem mehrjährigen Strategieprozess waren neben dem Team der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland hunderte Akteure aus öffentlicher Verwaltung, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im gesamten Mitteldeutschen Revier beteiligt. So wurden alle Studien durch Steuerungsgruppen mit Fachexperten und Expertinnen begleitet. In neun Zukunftswerkstätten konnten zudem Bürger und Bürgerinnen ihre Vorstellungen von der Zukunft der Region einbringen. Flankierend erhebt der jährlich durchgeführte „Mitteldeutschland“-Monitor“ das aktuelle Stimmungsbild der Bevölkerung zum Strukturwandel und zur Energiewende.

Das Vorhaben wurde im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) durch den Bund, den Freistaat Sachsen, das Land Sachsen-Anhalt und den Freistaat Thüringen gefördert.