Solarcluster-Initiative

Ein neues Solarcluster für Ostdeutschland: Zehn Jahre nach dem Niedergang der Solarindustrie im Solar Valley soll auf dessen soliden Grundsteinen und den erarbeiteten Kompetenzen der Region ein neues Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft entstehen – maßgeblich angetrieben durch den Wiederaufschwung europäischer Produktion, durch technologische Weiterentwicklung sowie durch Großprojekte der regionalen Energiewirtschaft im Strukturwandel und der damit verbundenen Energiewende.

Bestandsanalyse sieht Potenziale für ostdeutsche Solarbranche

In einer gemeinsamen Bestandsanalyse untersuchten die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland, des Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP und die Hochschule Anhalt die Akteure, Potenziale und Strukturen der Solarbranche  in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg entlang der gesamten PV-Wertschöpfungskette. Demnach sind in den vier Bundesländern 253 Unternehmen und Institutionen mit Bezug zur Solarbranche ansässig, darunter 37 produzierende Unternehmen und Dienstleister, 19 wissenschaftliche Einrichtungen, 25 Projektentwickler und 37 Aus- und Weiterbildungs-Anbieter. Damit verfüge die Region über eine kritische Masse an Akteuren für einen länderübergreifenden Clusterprozess und die Profilierung als Solar-Region von europäischem Rang, so die Studie.

Auftakt-Workshop mit Akteuren der ostdeutschen Solarbranche

Auf Basis der Untersuchung  trafen sich am 25. April 2023 rund 40 Akteure der ostdeutschen Solarbranche und Vertreter der Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg in Halle (Saale). Im Mittelpunkt des Workshops standen die Wertschöpfungspotenziale der Solarwirtschaft und die Möglichkeiten der institutionellen, länderübergreifenden Zusammenarbeit. So diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv über Ziele und Handlungsfelder eines ostdeutschen Solarclusters. Dieses soll zukünftig – neben dem produzierenden Unternehmen – vor allem klein- und mittelständische Marktteilnehmer aus der Region entlang der gesamte Wertschöpfungskette wie Dienstleister, Anlagenbetreiber und Projektentwickler vertreten. Als potenzielle Handlungsfelder des neuen Netzwerkes wurden unter anderem die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, gemeinsame Aktivitäten im Bereich Standortmarketing, die Beratung zu Förderangeboten sowie die fachliche Begleitung der regionalen Umsetzung von nationalen und europäischen Solarstrategien genannt.

Am 25. April 2023 diskutierten Akteure der ostdeutschen Solarbranche und Vertreter der Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg in Halle (Saale) über die Gründung eines ostdeutschen Solarclusters | Foto v.l.n.r.: Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Staatssekretär Thomas Wünsch, Prof. Dr. Ralph Gottschalg, Jörn-Heinrich Tobaben

Gründung eines Solarclusters in Vorbereitung

Im Ergebnis des Workshops wurden die drei Initiatoren des Workshops beauftragt, in enger Abstimmung mit den Ländern ein Organisations- und Finanzierungskonzept für das Solarcluster Ostdeutschland zu arbeiten. Dieser Prozess soll in der ersten Jahreshälfte 2024 mit der Clustergründung abgeschlossen werden. Gleichzeitig sind weitere Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eingeladen., sich daran zu beteiligen.