Entwicklung und Etablierung einer Technologie für den Aufschluss von textilen Hanflangfasern im Landkreis Leipzig

Künftige Industrieproduktion wird nicht losgelöst von Nachhaltigkeitsanforderungen möglich sein. Die Nutzung von Agrar-Industrierohstoffe wird eine zunehmende Rolle spielen. Ziel ist es, auf Grundlage industrieller Nachfrage eine Anlage zur Gewinnung hochwertiger Naturfasern/Faserhanf zu errichten und zu etablieren. Dabei wird auf Technologien der Flachsfaserproduktion aus Belgien zurückgegriffen, die an die neuen Rohstoffe und regionalen marktspezifische Anforderungen angepasst werden müssen.

Projektbeschreibung

Das Vorhaben HEAF zielt auf die Entwicklung und Etablierung einer Anlage zur Gewinnung von textil hochwertigen Hanflangfasern. Das Vorhaben ist dabei eingebettet in ein landwirtschaftliches und sich entwickelndes industrielles Umfeld (sowohl auf regionaler als auch überregionaler Ebene), in welchem die Nachfrage nach entsprechenden Erzeugnissen bereits vorhanden ist und derzeit intensiv wächst. Auf Grundlage dieser übergeordneten Projektzielstellung leiten sich nachfolgende Teilziele ab.

Es ist existenziell wichtig, potenzielle Kunden bereits im Aufbau- und Entwicklungsprozess konkret und praktisch mit einzubeziehen. Ziel ist es hier, Faserqualitäten, abgestimmt zwischen Produzenten und Verarbeiter auf ihre industrielle Nutzbarkeit zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dabei wird auf bereits existierende Abnehmerstrukturen fokussiert. Mit der auf den Rohstoff Hanf anzupassenden Technologie wird eine Anlage zur Gewinnung hochleistungsfähiger textiler Faserstoffe mit nationalen Alleinstellungsmerkmal etabliert und erprobt.

Auf Basis der zu erwartenden industrieller Nachfrage leitet sich ein Übertragungspotenzialen auf andere Regionen ab. Im Konsortium kann auf erfolgreiche Testanbauversuche im Jahr 2022 in Kleindalzig zurückgegriffen werden, die zeigten, dass auch unter extremer Witterung (hohe Wasserstressbelastung 2022) Faserhanf ertragreich gedeihen und leistungsfähige Faserqualitäten und -quantitäten hervorbringen kann. Insbesondere die agroklimatischen Voraussetzungen in der Elsteraue durch homogene nährstoffreiche Böden mit hohem Wasserhaltevermögen und vergleichsweise hohen Luftfeuchtigkeit über Einflüsse durch Auen und Seen im Einzugsgebiet (für Feldröste) eignen sich den Voruntersuchungen zu Folge für die Umsetzung der Projektziele.

Aktivitäten

  • Anpassung der Langfasertechnologie (etabliert aus der Aufbereitung von Flachs) auf die pflanzenmorphologischen Eigenschaften von Faserhanf
  • Erprobung im Realeinsatz und unter Berücksichtigung naturräumlicher Gegebenheiten (bspw. in Bezug auf Wuchshöhe, Stängeldurchmesser, Feldröstebedingungen) in der Region (LK Leipzig)
  • Entwicklung eines Rohstoffmanagementsystems unter Definition spezifischer Qualitätsanforderungen und eines Modells zur Einbindung von regionalen Landwirtschaftsbetrieben
  • Transfer in weiterverarbeitenden Industriebereiche (abgebildet durch Kooperationspartner) durch Erprobung resultierender Faserqualitäten

Projektinformation

Kontakt:

Lovis Kneisel
FUSE GmbH
Tel.: 03 41 / 35 03 75 80
E-Mail: lovis.kneisel@fuse-composite.com
Website: www.fuse-composite.com